Strelitzien im Pflanzkübel richtig pflegen ist viel einfacher, als gedacht.

Strelitzien sind überaus prächtige Kübelpflanzen. Ursprünglich stammen die markanten Stauden aus Südafrika, Mosambik und Simbabwe. Dort säumen sie nicht nur Swimmingpools in den Vorstädten, sondern auch Straßenränder in freier Natur.

Paradiesvogelblumen sind robuste Kübelpflanzen für Sonnenplätze

Es gibt fünf verschiedene Strelitzien-Arten, darunter eine mit weißen Blüten sowie Baum-Strelitzien. Diese bilden einen Stamm, ähnlich wie Bananenstauden und werden mit imposanten 10 Metern Höhe viel größer als die die Königs-Strelitzie, die hierzulande am häufigsten im Pflanzkübel gehalten wird. Doch selbst „nur“ mit bis zu zwei Metern Höhe stellt die Königs-Strelitzie eine echte Herausforderung für ihren Halter und den Standort dar. Überlegen Sie es sich daher vorher gut, wo Sie Ihre Strelitzie aufstellen möchten und räumen Sie ihr genügend Platz ein. Ihre großen Blätter sind ausladend und schwingen weit hinaus auf alle Seiten.

Nach Süden gerichtete Räume mit bodentiefen Fenstern sind ideal für Strelitzien.

Selbstverständlich brauchen Strelitzien richtig große Pflanzkübel, um sich prächtig zu entwickeln. Die Pflanzen haben mächtige Pfahlwurzeln, wählen Sie dennoch keinen schmalen, hohen Pflanzkübel. Er würde das Problem mit der Pflanzenhöhe nur noch verschärfen: Blüten und Blätter Ihre Strelitzie würden rasch an die Zimmerdecke stoßen.

So finden Sie den richtigen Pflanzkübel für Strelitzien

Sehr viel harmonischer wirken ausladende Strelitzien dagegen in großen, breiten, runden Pflanzkübeln. Selbst im ausgewachsenen Zustand und mit Blüten erreicht die Paradiesvogelblume darin „nur“ etwa 1,70 m Höhe, bei ähnlicher Breite. Diese Ausmaße sind völlig ausreichend ist, um jeden Raum zu dominieren.
Verzichten Sie bei der Wahl des Pflanzkübels unbedingt auch auf eckige Formen. Die fleischigen, kindsarmdicken Wurzeln verkeilen sich in den Ecken, was späteres Umtopfen erheblich erschwert.

Pflanzen Sie Urwald-Feeling im Pflanzkübel mit Bodendeckern

Je breiter der Pflanzkübel, desto mehr Substrat passt hinein und desto mehr Pflanzen haben neben der Strelitzie Platz. Es lohnt sich sehr, der Königin des Paradieses ein paar Untertanen in Form von Bodendeckern an die Füße zu setzen. Dafür eignen sich beispielsweise Mühlenbeckie , Henne mit Küken (Tolmiea menziesii), Silbernetzblatt (Fittonie), Tüpfelblume (Hypoestes phyllostachy) oder Zwergpfeffer (Peperomie). Mühlenbeckie und Zwergpfeffer legen sich auch gerne über den Rand des Pflanzkübels und lockern so das Gesamtbild zusätzlich auf.

Die Blüten der Strelitzien erinnern an einen Paradiesvogel, daher der Trivialname Paradiesvogelblume.
Die Blüten der Strelitzien erinnern an einen Paradiesvogel, daher der Trivialname Paradiesvogelblume.

Strelitzien brauchen kein kühles Winterquartier

Am fehlenden Winterquartier scheitern viele Kübelpflanzen-Wünsche. Nicht so bei Strelitzien. Solange ihr Standort vollsonnig ist und sie genügend Wasser und Nährstoffe erhalten, benötigen Sie auch im Winter keine kühleren Temperaturen. Sie blühen im Sommer vielleicht ein bisschen weniger üppig, dafür blühen sie jedoch das ganze Jahr über immer wieder.

Strelitzien richtig pflegen ist denkbar einfach

    • Pflanzen Sie Ihre Strelitzie in gute Kübelpflanzenerde oder verwenden Sie eine Mischung aus Kübelpflanzenerde und Seramis, achten Sie außerdem auf eine gute Drainage im Pflanzkübel.
    • Gießen Sie regelmäßig – am besten natürlich mit abgestandenem Regenwasser. Machen Sie vor dem Gießen die Daumenprobe oder verwenden Sie einen Feuchtigkeitsmesser, denn nichts schadet Pflanzen so sehr wie Staunässe. Ist der Pflanzkübel groß genug, sollte einmaliges Gießen in der Woche ausreichen.
    • Düngen Sie mit flüssigem Blumendünger alle 14 Tage zwischen März und Oktober.
    • Besprühen Sie die Pflanze gelegentlich mit Regenwasser.
    • Entstauben Sie die großen Blätter regelmäßig mit einem feuchten Tuch.
    • Kontrollieren Sie die Strelitzie gelegentlich, ob sich Schädlinge eingenistet haben. Schildläuse machen sich zunächst nur mit klebrigen Flächen auf dem Boden bemerkbar, Wollläuse fallen durch weiße wattige Beläge auf. Beide Schädlinge bekommen sie durch Abwischen mit feuchtem Küchenpapier ganz einfach in den Griff.
    • Dunkle Flecken an den Blattstielen weisen auf eine Pilzerkrankung hin. Schneiden Sie das betroffene Blatt einfach bodentief ab und entsorgen Sie es im Hausmüll. Sollte sich der Pilz bereits großflächig ausgebreitet haben, verwenden Sie ein Fungizid für Zimmerpflanzen.

Wo sich Strelitzien im Pflanzkübel besonders wohl fühlen

Strelitzien mögen frische Luft. Selbst wenn Sie es schaffen, die wuchtige Kübelpflanze nach draußen in die Sommerfrische zu fahren, braucht sie auf jeden Fall einen windstillen Platz. Andernfalls fährt jeder Windhauch durch ihre großen Blätter, knickt sie um oder schlägt sie an die Wand. Ich empfehle daher anstelle der Sommerfrische im Freien regelmäßiges, großzügiges Lüften. Am besten täglich.

Gönnen Sie Ihrer Strelitzie einen ausreichend groß gewählten Platz an einem bodentiefen Fenster, das nach Süden zeigt und viel Licht und Sonne durchlässt.

Eine gesunde, gut gepflegte Strelitzie wächst überraschend schnell und bekommt laufend neue Blätter. Es lohnt sich nicht, angeschlagene oder geknickte Blätter aufzubinden. Schneiden Sie unschöne Blätter einfach bodentief ab und freuen Sie sich auf neue, gesunde Blätter, die alsbald den Platz übernehmen.

Junge Strelitzien blühen erst nach etwa sieben Jahren zum ersten Mal. Seien Sie also geduldig mit der Paradiesvogelblume und freuen Sie sich in der Zwischenzeit an ihrem gesunden Wuchs und den großen, schönen Blättern.

Was der Name Strelitzie mit Deutschland zu tun hat.

Die Königs-Strelitzie (Strelitzia reginae) kam 1773 erstmals nach England. Joseph Banks, berühmter Leiter des Botanischen Gartens Key Garden in London benannte sie zu Ehren der damaligen Königin Sophie Charlotte, eine geborene von Mecklenburg-Strelitz und Gattin von König George III.
Banks beauftragte damals Pflanzenjäger für ihn und zu Ehren seiner Majestät in fernen Ländern nach exotischen Pflanzen Ausschau zu halten. Die Pflanzenjäger hatten strikte Anweisung, wie sie mit den Pflanzen umzugehen hatten, damit sie die weite Reise auf dem Schiff überstehen. Gleichzeitig war es den Entdeckern verboten, Stecklinge oder Ableger für eigene Zwecke abzunehmen. Alle Pflanzen, die sie im Auftrag von Banks entdeckten, gehörten von Anfang an dem König.

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