Es gibt pflegeleichte Pflanzen, und es gibt Pflanzen, die brauchen tatsächlich nur einen Hauch von Humus zwischen den Wurzeln, Luft und Sonnenlicht, um prächtig zu gedeihen. Sie werden nicht gegossen, nicht gedüngt, nicht geschnitten und blühen trotzdem wunderschön. Es sind perfekt angepasste, äußerst robuste Pflanzen für extrem harte Standorte wie Schotterflächen, Dächer, Mauerkronen, Pflasterfugen, begrünen aber auch Pflanzschalen und Blumentröge – und sie sind immergrün. Klingt fast zu schön, um wahr zu sein, doch es gibt sie wirklich: Eine Staude, die völlig ohne Pflege auskommt und daher ideal für alle ist, die keine Zeit haben, sich aber abwechslungsreich bepflanzte Blumenschalen oder Steintröge wünschen: die Hauswurz.
Die Hauswurz ist eine vielseitige Pflanzenfamilie
Hauswurze (Sempervivum), werden auch Steinrosen genannt und gehören zu den Dickblattgewächsen (Crassulaceae). Der Begriff Steinrose ist angesichts ihrer Blattrosetten leicht nachvollziehbar. Viele der rund 60 botanischen Arten und rund 5000 bekannten Hauswurz-Sorten leben bei leidenschaftlichen Sammlern und in spezialisierten Gärtnereien. Hauswurze zeichnen sich aus durch unterschiedliche Blattfarben, die von Rot, Dunkelgrün, Hellgrün bis hin zu silbrig Graugrün reichen. Manche Hauswurze sind behaart oder sehen aus, als wären sie umsponnen von einem feinen Spinnennetz. Auch die Farben der Blüten und ihre Stängel sind sehr variantenreich und genau das macht Hauswurze für leidenschaftliche Sammler so begehrenswert.
Jede einzelne Hauswurzrosette blüht nur ein einziges Mal
Auch die Blüten der Hauswurze sind sehenswert: Zwischen Mai und August schiebt sich aus der Blattrosette ein geschuppter Blütenstängel mit einer oder gleich mehreren Blüten hervor. Jede davon erinnert an eine reich verzierte Krone und an Mutter Naturs verspielte Kreativität.
Das Besondere: Nach der Blüte stirbt die jeweilige Hauswurzrosette. Aber zuvor schenkt sie der Nachwelt noch eine ganze Reihe von Kindel, die die Lücke der abgestorbenen Mutter umgehend fugenfrei verschließen. Diese Baby-Hauswurze könnten Sie bei der Gelegenheit auch ganz einfach woanders hin setzen, richtig „pflanzen“ müssen sie die Minis nicht. Sie schlagen überall Wurzeln, wohin sie auch gesetzt werden. Wenn man sie lässt, verbreitern sich Hauswurze wie ein kleiner Teppich in alle Richtungen.
So pflanzen Sie Hauswurze in Pflanztröge und Blumenschalen
Was Hauswurze allerdings nicht vertragen, ist Staunässe. Deshalb gilt für jedes Pflanzgefäß, Trog oder Pflanzschale, in das Sie Hauswurze setzen möchten:
- Sorgen Sie dafür, dass Wasser sofort abfließen kann.
- Decken Sie Wasserabzugslöcher mit Tonscherben ab, damit sie nicht durch Substrat oder Wurzeln verstopfen.
- Füllen Sie zunächst Drainageschicht aus Kies, Tongranulat oder Blähton unten in die Pflanzschale.
- Darauf kommt eine dünne Schicht abgemagerte Kübelpflanzenerde oder mischen Sie einfach 1/3 Kies, Sand oder Perlite mit 2/3 Einheits- bzw. Blumenerde.
- Verzichten Sie auf Stickstoff betonten Dünger, Hauswurze werden durch zu viel Stickstoff oder Humus blühfaul und anfällig für Pilzerkrankungen und/oder Wurzelfäule.
Bildschöne Pflanzgemeinschaften für Pflanzschalen
Eine einzelne Hauswurz macht noch keine Pflanzschale schön. Ergänzen Sie daher mit weiteren Dickblattgewächsen, wie niedere Fetthennen (Sedum), Steinbrech (Saxifraga) oder Hungerblümchen (Draba). Auch Teppich-Thymian passt gut dazu. Verwenden Sie aber auf jeden Fall nur Pflanzen, die mit den extremen Bedingungen wie Sonne, Trockenheit und mageren Boden genauso gut zurechtkommen, wie die Hauswurz.
Die laufende Pflege der Hauswurz
Hauswurze brauchen keinerlei Pflege, sondern nur einen vollsonnigen Standort, der bei Regen nass und im Winter auch richtig durchfrieren darf. Hauswurze sind absolut winterhart. Wählen Sie daher zum Bepflanzen unbedingt eine frostfeste Pflanzschale für Ihre Hauswurze aus. Ansonsten gilt: