Spätestens bevor es draußen richtig frostig wird, ist es Zeit, den Miniteich im Holzfass winterfest zu machen. Tun Sie es nicht, schlagen kommende starke Fröste dem Holzfass den Boden aus und danach ist es nur noch als Pflanzgefäß zu gebrauchen. Das ist zwar auch schön, entspricht jedoch nicht dem, was Sie für Ihr Holzfass wollen.
Bringen Sie Sumpf- und Wasserpflanzen aus dem Miniteich im Holzfass ins Winterquartier
Die meisten Sumpf- und Wasserpflanzen sind im Winter recht anspruchslos. Sie benötigen ein kühles Winterquartier, das durchaus dunkel sein darf. Schneiden Sie dafür zunächst alle Blätter und Ranken der Wasser- und Uferpflanzen radikal ab. Übrig bleibt nur noch ein Pflanztopf (oder Pflanzkorb) mit Substrat und den Wurzeln. Falls Wurzeln bereits über oder unter dem Pflanztopf sitzen, schneiden Sie auch diese kurzerhand ab.
Setzen Sie Sumpfvergissmeinnicht, Mini-Teichrose, Seerose, Schwanenhals, Froschlöffel und Co in geräumige Plastikeimer oder Kunststoffkübel. Es genügt, wenn das Substrat in den Pflanzkörben während der Wintermonate feucht bleibt, mehr als fünf Zentimeter Wasserstand müssen es dafür jedoch nicht sein. Wasser- und Uferpflanzen aus dem Miniteich im Holzfass befinden sich schließlich im Winterschlaf und verhalten sie wie Stauden im Garten. Alles Oberirdische stirbt ab, nur die Wurzeln bleiben erhalten und treiben im Frühling wieder neu aus.
Die Überwinterung exotischer Schwimmpflanzen lohnt sich meist nicht.
Exotische Schwimmpflanzen wie Wasserhyazinthen oder Wasserfarn kommen dagegen nicht ganz so leicht über den Winter. Sie brauchen auch im Winter viel Wärme und Licht. Falls Sie ohnehin ein Aquarium eingerichtet haben, setzen Sie zwei, drei Wasserhyazinthen dazu und probieren Ihr Glück. Ansonsten rate ich eher dazu, im Mai neue Wasserhyazinthen zu kaufen. Der Aufwand, für diese leicht vermehrbaren, preiswerten Schwimmpflanzen extra ein beheiztes Aquarium mit Licht einzurichten, ist unverhältnismäßig hoch.
Zyperngras überwintert kühl und hell
Ganz anders verhält sich Zyperngras. Das beliebte Ziergras bekommt im Spätherbst gelbe und braune Stiele und Blätter. Setzen Sie das Zyperngras aus dem Miniteich in einen Übertopf auf ein paar Kiesel und halten sie es weiterhin gut feucht. Lassen Sie dazu immer genügend Wasser im Übertopf. Fünf Zentimeter Wasserstand sind aber genug. Überwintern Sie das Zyperngras hell und kühl. Das kann in einem Treppenhaus sein oder in einem anderen ungeheizten Raum. Sobald Sie an der Basis frische, neue Triebe entdecken, schneiden Sie das alte Gras ab und bringen die Pflanze an einen wärmeren, gerne auch sonnigen, zumindest jedoch helleren Platz.
Entleeren Sie den Miniteich im Holzfass vor dem Frost
Egal ob Holzfass, Zinkwanne, Wasserschale oder Kunststoffbecken: Entleeren Sie Ihren Miniteich, bevor das Wasser darin gefriert. Während entleerte Zinkwannen und Kunststoffbecken Frost im Prinzip gut vertragen, solange kein Wasser darin steht, braucht ein Holzfass im Winter etwas mehr Aufmerksamkeit.
Zinkwannen und Kunststoffbecken dürfen Kopf über stehend auch im Winter draußen bleiben. Besser wäre es allerdings, Sie finden für diese Behälter einen trockenen Raum zum Überwintern. Das kann ein Schuppen oder die Garage sein, ein Unterstellplatz oder der Keller.
Tipp: Stellen Sie Kübelpflanzen im Winterquartier in die Wanne und Sie ersparen sich dadurch den Einsatz von Untersetzern und viel Kleckerei beim Gießen.
Stellen Sie Ihr Holzfass auf den Kopf – aber lassen Sie es unbedingt draußen stehen.
Ein Holzfass sollte dagegen unbedingt draußen bleiben und auch im Winter der Witterung ausgesetzt sein. Denn sobald ein Holzfass trocken steht, schwinden die Dauben und es wird undicht. Stellen Sie also den Miniteich bzw. das Holzfass auf den Kopf und legen Sie ein paar Steine oder Holzlatten unter den Rand. Die Luft muss unter dem Fass frei zirkulieren, damit nichts stocken oder schimmeln kann.
Angenehmer Nebeneffekt für die Vogelwelt: Bei Regen bildet sich eine kleine Wasserpfütze auf dem Fassboden. Sie schadet dem Fass auch dann nicht, wenn das Wasser gefriert. Durch dessen konkave Form kann der Druck des Eises ja leicht nach oben entweichen. An frostfreien Tagen finden Vögel dort jedoch wieder eine Tränke. Sie werden staunen, wie viele Vögel sie auch mitten im Winter nutzen – sogar zum Baden.
Behalten Sie Seerosen und andere Sumpf- und Wasserpflanzen auch im Winterquartier fest im Blick
Beobachten Sie auch im Winterquartier Ihre Sumpf- und Wasserpflanzen. Füllen Sie bei Bedarf Wasser nach und verwenden Sie dazu am besten Regenwasser, zumindest jedoch abgestandenes, temperiertes Gießwasser mit Raumtemperatur.
Seien Sie Aufmerksam, denn gegen Ende des Winters, meist Ende Februar, Anfang März regt sich was. Sobald sich an der Basis neues Leben zeigt, rücken Sie die Kübel und Eimer mit den Pflanzen näher ans Licht. Bringen Sie die Pflanzen, je nach Witterung, Ende März / Anfang April wieder raus an eine geschützte Stelle nahe beim Haus. Halten Sie aber Vlies für bereit, um die Pflanzen bei Bedarf vor frostigen Nächten zu schützen. Nur mit dem Einsetzen exotischer Seerosen in den Miniteich im Holzfass sollten Sie sich noch Zeit lassen, bis es draußen wieder richtig Frühling wird.
Heimische Sumpfpflanzen sind robust und blühen schon früh
Heimische Sumpfpflanzen wie Sumpfdotterblume oder Sumpfvergissmeinnicht möchten dagegen so früh wie möglich wieder in ihr feuchtes Zuhause. Sobald keine starken Fröste mehr zu erwarten sind, lassen Sie am besten wieder etwas Wasser in ein niedriges Wasserfass und setzen Sie die Pflanzen ein. Sie halten leichte Fröste sicher aus. Um jedoch deren Blüte durch Spätfröste nicht zu gefährden, werfen Sie besser bei Bedarf ein schützendes Gartenvlies über den Miniteich im Holzfass.