Spätestens im November ist die Garten- und Topfgarten-Saison draußen vorbei. Was jetzt noch an Gräsern und Stauden steht, darf gerne den Winter über so bleiben. Kleine Insekten finden darin Unterschlupf und Vögel Nahrung. Ganz anders sieht das jedoch aus mit leer geräumten Blumenkästen, Trögen und Pflanzkübel. Nehmen Sie sich an einem sonnigen Nachmittag noch einmal Zeit für Ihren Topfgarten, bevor Sie ihn für dieses Jahr in die wohl verdiente Winterpause schicken und machen Sie schnell noch Ihre Pflanzkübel winterfest.
Pflanzkübelerde bitte NICHT entsorgen.
Erde ist niemals Abfall! Entsorgen Sie keine gebrauchte Pflanzkübelerde, sondern nutzen Sie sie zum Anhäufeln der Rosen und/oder als Winterschutz für empfindliche Pflanzen. Zerbröseln Sie dafür auch die Wurzelfasern des abgeschnittenen Sommerflors. Im Laufe des Winters zerfallen diese Fasern und reichern den Boden wie Kompost an.
Falls nach dem Entleeren der Pflanzkübel trotzdem noch gebrauchte Erde übrig ist, sammeln Sie diese in Eimern und Bottichen. Frisch gedüngt und vermischt mit neuer Kübelpflanzenerde leistet gebrauchte Kübelpflanzenerde im kommenden Frühling noch sehr gute Dienste.
Durchforsten Sie gebrauchte Blumenkastenerde dabei nach weißen, dicken Raupen oder Puppen und entsorgen Sie diese im Bio-Müll oder werfen Sie sie zerteilt den Vögeln zum Fraß vor. Es handelt sich meist um die Larven von Dickmaulrüssler – also gesunde Proteine für Vögel, aber Schädlinge für Pflanzen.
Erst reinigen, dann gut und sicher verstauen. So werden Pflanzkübel startklar für den nächsten Einsatz.
Schrubben Sie Ihre großen und kleinen Pflanzkübel mit Sodawasser aus, spritzen Sie sie mit klarem Wasser ab und lassen Sie sie gut trocknen, bevor die gesäuberten Pflanzkübel aufräumen. Sodapulver bekommen Sie in der Drogerie.
So werden Sie Kalkflecken auf Terrakotta-Blumentöpfen ganz einfach wieder los.
Unglasierte Tontöpfe bekommen oft Kalkflecken, auch Kalk-Ausblühungen genannt. Viele Terrakotta-Fans lieben diesen natürlichen Vintagelook, andere bevorzugen dagegen stets blütenreine Blumentöpfe aus Terrakotta. Wenn Sie zu jenen gehören, stellen Sie Ihre Blumentöpfe über Nacht in einen Eimer mit Wasser, dem Sie pro Liter Wasser einen TL Soda oder Natron hinzugefügt haben. Am nächsten Tag lassen sich die Kalkablagerungen ganz einfach mit einer Bürste abbürsten, falls sie ohnehin nicht schon auch so verschwunden sind.
Ähnlich gut soll auch das Einweichen mit stark verdünnter Essigessenz funktionieren. Probieren Sie einfach beide Methoden aus und verraten Sie mir, welche Methode besser funktioniert hat. Ich bin gespannt.
Tauchen Sie die gesäuberten Blumentöpfe anschließend in klares Wasser und lassen Sie sie trocknen. Danach geht’s ans Stapeln und Aufräumen.
Tipp: Damit sich große Pflanzkübel nicht in einander verkeilen und sich dann nicht mehr von einander lösen, legen Sie zwischen die Töpfe jeweils einen großen Bogen Zeitungspapier oder breite Papp-Streifen.
Achten Sie auf Sauberkeit, insbesondere bei Anzucht-Blumentöpfen
Es lohnt sich, Blumentöpfe aus Kunststoff ebenfalls zu reinigen. Dadurch verringern Sie die Gefahr, Krankheiten und Pilze in die neue Gartensaison zu übertragen. Gerade wenn Sie vorhaben, im Frühling Neues auszusäen, lohnt sich auf Reinlichkeit Ihrer Gartenutensilien zu achten. Sie verwenden schließlich auch keimfreie Anzuchterde!
So machen Sie winterharte Gehölze, Hostas und andere Stauden im Pflanzkübel winterfest.
Bevor es richtig frostig wird, packen Sie den Wurzelbereich Ihrer wertvollen Gehölze im Pflanzkübel winterfest ein. Im Handel gibt es dazu dicke Vliese aus Filz und Noppenfolien. Decken Sie den Wurzelbereich zusätzlich mit Vlies ab, dies hilft gegen Austrocknen der Erde. Richtig winterharte Gehölze benötigen keinen zusätzlichen Winterschutz – es sei denn, sie stehen in der Sonne. Dann schattieren Sie die Äste am besten mit dichten Tannenzweigen oder umwickeln das Gehölz mit Vlies. Kein Plastik!
Rücken Sie, wenn möglich, Pflanzkübel in den Schatten und so dicht wie möglich an die Hauswand. Die schattige Lage ist wichtig, damit die Wintersonne Ihre Pflanzen nicht zur Unzeit aus dem Winterschlaf weckt. Die nächste frostige Nacht würde die Pflanze vermutlich nicht überleben.
Kleinere Blumentöpfe mit Hostas und ähnlich robusten Stauden können Sie zum Überwintern in größere Kisten oder Mörteleimer stellen und die Zwischenräume mit Stroh, Heu, Laub, Noppenfolie, Styroporflocken oder gebrauchte Kübelpflanzenerde füllen.
Finden Sie ein geschütztes Winterquartier.
Ein gutes Winterquartier für winterharte Pflanzen sollte schattig, geschützt und möglichst windfrei sein. Neben Schuppen oder Garage bieten sich auch Fensterschächte von Kellerräumen an. Licht ist im Winterquartier nicht wichtig, denn die meisten Pflanzen, die Sie im Pflanzkübel über den Winter bringen müssen, befinden sich den Winter über ohnehin in ihrer blattlosen Ruhephase.
Kontrollieren Sie von Zeit zu Zeit die Feuchtigkeit des Wurzelbereichs und gießen Sie an frostfreien Tagen. Dieser Punkt ist sehr wichtig, schließlich sterben die meisten Pflanzen im Winterquartier nicht wegen der Kälte, sondern durch Trockenheit.
Frostempfindliche Pflanzen brauchen natürlich den Winter über ein frostfreies Winterquartier. Die Faustregel dabei ist: Je kälter, desto dunkler darf es sein. Aber das ist wieder ein ganz anderes Thema und führt an dieser Stelle zu weit.