Einjährige und ausdauernde Trichterwinden im Pflanzkübel

Trichterwinden, auch Prunkwinden oder botanisch Ipomoea genannt, sind krautige Kletterpflanzen, die hierzulande nicht winterhart sind und deswegen zumeist einjährig gezogen werden. Ganz anders in warmen Gefilden: Dort überdauern einige Arten der Kletterpflanze und kommen Jahr zu Jahr wieder. Eine Eigenschaft, die die Trichterwinde auch interessant als Kübelpflanze macht. Doch egal, ob einjährig oder ausdauern: Trichterwinden sind schnell wachsende und hübsch blühende Kletterpflanzen, die, je nach Sorte, mühelos drei bis sechs Meter erklimmen können. Vorausgesetzt sie werden optimal versorgt. Das Beste: Schon eine einzige Samentüte für keine zwei Euro genügt völlig, um ein großes Rankgerüst den Sommer über zu begrünen – das gilt auch für Trichterwinden im Pflanzkübel.

Trichterwinden beranken Obelisken und Rankgerüst
Trichterwinden begrünen mühelos Obelisken und Rankgerüste

Trichterwinden sind schnelle Kletterpflanzen aus der Samentüte

Los geht’s Anfang Mai mit ein paar Samen. Lassen Sie das Saatgut ein bis zwei Tage in Wasser quellen, bevor Sie etwa fünf bis sechs Samenkörner direkt in einen großen Pflanzkübel in gute Erde säen. Das Vorquellen des Saatguts erspart Ihnen gut eine Woche Keimzeit. Halten Sie die Erde im Pflanzkübel nach dem Säen stets feucht. Saatgut darf während des Keimens niemals austrocknen, sonst ist es kaputt. Trichterwinden sind frostempfindlich. Kündigen sich Mitte Mai die Eisheiligen an, decken Sie die Jungpflanzen bzw. den Pflanzkübel gut mit Vlies ab oder stellen Sie den Pflanzkübel bis nach den Eisheiligen ins Haus.

Tipp: Spannen Sie eine Frischhaltefolie über den Pflanzkübel und halten Sie so die Erde ganz einfach feucht. Sobald die ersten Keimblätter erscheinen, entfernen Sie die Folie. Bei guter Witterung zeigen sich bereits nach etwa einer Woche die ersten Keimblätter und danach geht’s geradewegs nach oben.

So halten Sie Trichterwinden fit.

Trichterwinden im Pflanzkübel brauchen an heißen Tagen viel Wasser. Je größer das Erdvolumen im Pflanzkübel, desto besser für Sie und die Pflanzen. Sparen Sie also nicht an der Größe des Pflanzkübels, wenn Ihre Prunkwinde wirklich groß werden und üppig blühen soll, ein 40-Liter-Blumenkübel sollte es mindestens sein. Dabei hilft von Anfang an auch eine gute Portion Langzeitdünger in der Pflanzerde. Sechs Wochen später beginnen Sie dann mit der wöchentlichen Düngung mit flüssigem Blumendünger. Stimmt die Versorgung mit Nährstoffen und Wasser, blüht die Trichterwinde ab Ende Juni und danach unermüdlich bis in den späten Herbst hinein. Fehlt Wasser, zeigt die Pflanze es mit schlaffen Blättern deutlich an. Fehlen Nährstoffe und Wasser, bekommt sie gelbe Blätter.

So gewinnen Sie Saatgut und lagern es richtig.

Die einjährige Trichterwinde (Ipomoea tricolor) produziert im Laufe des Sommers unendlich viele Blüten, dementsprechend hoch ist auch die Samenproduktion. Ernten Sie im Spätsommer einige reife Samen, um im nächsten Jahr kostenlos neue Trichterwinden zu säen.

Tipp: Lagern Sie gewonnenes Saatgut stets kühl und dunkel. Beschriften Sie die Saatguttüte, ein einfacher Briefumschlag genügt vollkommen. Saatgut bleibt länger keimfähig und frisch, wenn es nach dem Eintüten in größeren Einmachgläsern mit Schraubverschluss gelagert wird. Dazu muss das Saatgut jedoch richtig trocken sein.

So überwintern Sie ausdauernde Trichterwinden im Pflanzkübel.

Die ausdauernde Trichterwinde (Ipomoea learii) kann in warmen, geschützten Lagen und mit etwas Winterschutz auch bei uns unbeschadet über den Winter kommen. Sehr viel sicherer ist jedoch das frostfreie Überwintern der Trichterwinden im Pflanzkübel. Schneiden Sie dazu im Spätherbst die Pflanzen etwa 15 cm über den Boden ab und stellen den Pflanzkübel anschließend in einen frostfreien, dunklen Raum. Solange es dunkel ist, treibt die Kletterpflanze nicht aus. Kontrollieren Sie die Pflanzen gelegentlich im Winterquartier und lassen Sie sie nicht völlig austrocknen. Ab Mitte April dürfen die Trichterwinden im Pflanzkübel ihr Winterquartier wieder verlassen. Nach dem Umtopfen in frische Erde mit Langzeitdünger stellen Sie die Kübelpflanze draußen an eine geschützte Stelle und gießen Sie wieder regelmäßig. Bei Frostgefahr decken Sie mit Vlies ab.

In frostfreien Wintergärten blüht die Sorte Ipomoea learii sogar das ganze Jahr. Falls die Kletterpflanze dabei zu üppig wird und völlig aus Rand und Band gerät, schneiden Sie sie beliebig zurück. Sie treibt munter wieder aus und erklimmt dabei jede Rankhilfe, die ihr angeboten wird oder auch in die Quere kommt.

Schreibe einen Kommentar