So halten Sie Japanische Herbst-Anemonen endlich sicher in Schach

Warum Herbst-Anemonen im Pflanzkübel die bessere Alternative für kleine Gärten sind.

Japanische Herbst-Anemonen sind wunderschöne Prachtstauden, doch leider neigen sie sehr zum Verwildern und das Schlimme daran ist: Fühlen sie sich im Garten irgendwo wohl, wird man sie nur unter großen Mühen wieder los. Denn: Jedes vergessene Wurzelstück ergibt eine komplett neue Pflanze. Darin gleicht die Herbstanemone ihrem wilden Verwandten, dem Hahnenfuß. Ihr Drang sich mehr Platz zu nehmen, als für sie vorgesehen ist und andere Pflanzen dabei zu verdrängen, ist nicht zu bremsen. In kleinen Gärten stoßen sie damit unweigerlich schnell an Grenzen. Spätestens dann greift der Gärtner zum Spaten und versucht sie wieder loswerden. Wenn das nur so einfach wäre. Ist es auch, mit dieser cleveren Maßnahme:

Die Lösung: Setzen Sie Herbstanemonen in Pflanzkübel

Auf die spektakulär schönen, im Spätsommer blühenden Japanischen Herbst-Anemonen zu verzichten, ist für viele Gartenfreunde keine Lösung. Sie in großen Pflanzkübeln zu kultivieren, dagegen schon. Der Pflanzkübel schafft für die umtriebigen Stauden einen Hort, in dem sie sich innerhalb eines geschützten Rahmens ausleben und dabei prächtig entwickeln dürfen. Wichtig dabei ist natürlich die Größe des Pflanzkübels. Je höher und größer, desto besser. Herbst-Anemonen sind, zumindest wenn sie recht sonnig stehen, sehr durstig, was der Größe und Pracht ihres üppigen Laubs und der vielen Blüten geschuldet ist. Zudem entwickeln Japanische Herbst-Anemonen enorm tiefe Wurzeln. Wer einmal versucht hat, sie im Garten wieder auszugraben, kennt das Problem: Metertiefe Wurzeln, die kein Ende nehmen und bei Zug leicht brechen. Genau deswegen wird man Herbst-Anemonen im Garten ja auch so schwer wieder los.

Je höher der Pflanzkübel desto besser für die Japanische Herbst-Anemone
Je höher der Pflanzkübel desto besser für die Japanische Herbst-Anemone

 

Japanische Herbst-Anemonen blühen bereits im Hochsommer

Anders als der Name vermuten lässt, blühen manche Sorten der Herbst-Anemonen bereist ab Ende Juli, andere wiederum warten mit dem größten Flor zumindest bis August und halten dann durch bis Oktober. Vorausgesetzt sie halten sich ran und schneiden regelmäßig und rasch das Verblühte ab. Zumindest in den ersten Wochen der Blüte sollten Sie das tun, denn so verlängern Sie insgesamt die Blütezeit der Prachtstauden.

Manche Herbst-Anemonen sind anfangs ein bisschen zimperlich, aber nur in den ersten zwei Jahren. Wer auf Nummer sicher gehen will, pflanzt sie deswegen erst im Frühling und stellt so sicher, dass kein nasskalter Winter die Wurzeln schädigen kann. Das gilt besonders für weißblütige Sorten, die scheinbar nicht ganz so robust wie ihre pinken und rosa Schwestern sind.

Der Pflanzkübel hält Herbst-Anemonen perfekt in Schach

Im Staudengarten bekommen Japanische Herbst-Anemonen beim Frühlingsaustrieb und ein zweites Mal Mitte Juni einmal organischen Dünger oder Kompost. Im Pflanzkübel steht den Pflanzen weniger Erde zur Verfügung und deswegen brauchen sie öfter, allerdings viel kleinere Düngergaben. Am leichtesten zu dosieren ist flüssiger Blumendünger. Achtung: Zu viel Dünger mästet die Pflanzen, macht sie anfällig für Läuse und Krankheiten. Beobachten Sie Ihre Pflanzen genau. Kümmern sie, werden die Blätter in der Fläche auffallend hell und gelb, fehlen Nährstoffe. Düngen Sie! Krümmen sich die Blätter dagegen nach oben und machen einen Katzenbuckel, haben sie bereits zu viel Dünger abbekommen. Legen Sie dann einfach eine vierwöchige Düngepause ein.

Herbst-Anemonen im Pflanzkübel erleichtern auch die Standortwahl

Japanische Herbstanemonen mögen Sonne, Halbschatten und den lichten Schatten. Je sonniger sie stehen, desto durstiger werden sie. Der Boden sollte tiefgründig und humusreich sein, verwenden Sie deswegen im Pflanzkübel nur gute Kübelerde. Wer im Mai Herbst-Anemonen gepflanzt hat, muss einige Wochen Geduld mitbringen, bis die Stauden im August zum ersten Mal blühen. Was liegt da näher, als diesen Pflanzkübel erst einmal in die zweite Reihe zu setzen und so ein wenig aus dem Blickfeld zu nehmen. Achten Sie nur darauf, dass der Pflanzkübel möglichst hell aber nicht zu sonnig steht. Ihn unter Dach zu stellen ist allerdings auch keine gute Idee, denn so recken sich die langen Triebe stets dem Licht und der Sonne schräg entgegen. Sie müssen dann laufend den Pflanzkübel um 90 oder 180 Grad drehen, um die Pflanzen wieder gerade zu richten. Sicher kennen Sie das bereits von ihren Zimmerpflanzen auf dem Fensterbrett.

Gießen Sie regelmäßig, aber bitte nicht zu viel

Gut etablierte Herbstanemonen sind im Garten eher eine Plage, denn Mimosen. Im Pflanzkübel ist das ein wenig anders. Die Pflanzen sind auf Gedeih und Verderb von den vorhandenen Möglichkeiten abhängig und können nicht durch Wurzelausläufer ausbüxen und sich einen besseren Standort suchen. Gießen Sie deswegen mit Bedacht. Nicht zu viel und nicht zu wenig. Sie sehen sofort, wenn die Pflanze nach Wasser schreit und dabei alle Blätter hängen lässt. Machen Sie dennoch zunächst die Fingerprobe und/oder lernen Sie die Sprache der Pflanzen. Denn auch eine zu stark gegossene Pflanze lässt alle Blätter hängen!

Sorgen Sie außerdem für eine gute Drainage im Pflanzkübel und dafür, dass überschüssiges Wasser schnell ablaufen kann. Dazu stellen Sie den Kübel am besten auf Füße. Ob Sie dafür elegante Tonfüße passend zum schönen Keramiktopf kaufen oder einfach ein paar übrig gebliebene Pflastersteine vom Bau der Terrasse verwenden, ist völlig egal. Hauptsache das Wasser fließt ab.

Leichter Winterschutz tut Herbst-Anemonen im Pflanzkübel sichtlich gut.

Im Grunde sind Herbstanemonen robuste Stauden, doch im Pflanzkübel herrschen im Winter schnell extreme Situationen, die selbst stärkste Pflanzen und Gehölze umbringen können. Trockenheit schlägt dabei schlimmer zu, als strenger Frost. Packen Sie deswegen den Pflanzkübel Ihrer Herbstanemone im Dezember gut mit Noppenfolie, Vlies oder einer Lage Filz ein. Rücken Sie den Kübel an eine geschützte Seite dicht ans Haus. Kontrollieren Sie an frostfreien Tagen im Winter ob sich die Erde trocken anfühlt. Wenn ja: Gießen Sie – aber bitte nicht zu viel auf einmal.

Das Laub der Herbstanemone kann den Winter über ruhig stehen bleiben. Sie ist ein zusätzlicher Kälteschutz und die hohen Samenstände können bei Schnee und Frost sogar richtig hübsch aussehen.

Rosa Herbst-Anemone mit Knospen blüht auf
Rosa Herbst-Anemone mit Knospen blüht auf

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