Warum Kapuzinerkresse jeden Kübelgarten bereichert
Kapuzinerkresse steht bei allen hoch im Kurs, die essbare Blüten und würzige Blätter für die gute, abwechslungsreiche und gesunde Sommerküche lieben. Aber sie sind nicht der einzige Grund, warum in jedem Kübelgarten mindestens eine Kapuzinerkresse wachsen sollte. Und nicht nur dort. Tipps zur Aussaat, Pflege und zur Verwendung der erstaunlich vielseitigen Kapuzinerkresse.
Mit Kapuzinerkresse im Kübel tricksen Sie Läuse aus.
Kein Ammenmärchen, sondern ein seit Jahren bewährter Gärtnertrick: Unterpflanzen Sie gefährdete Gehölze wie Hibiskus, Schneeball oder Zierapfel mit Kapuzinerkresse und die lästigen Läuse stürzen sich, anstatt auf Ihre Gehölze auf die würzige Kapuzinerkresse. Das klappt nicht nur direkt im Garten, sondern auch im Kübelgarten. Gerade dort, wo Pflanzen dicht an dicht stehen und Läuse gerne mal überhand nehmen, wirkt und lockt Kapuzinerkresse besonders gut. Das gilt sowohl für die direkte Unterpflanzung, aber auch für einen beigestellten Blumentopf mit dem würzigen Kraut.
Der Duft der Kapuzinerkresse vertreibt Ameisen und Schnecken
Was nur wenige wissen: Wo Kapuzinerkrasse wuchert, sind keine Ameisen und ist zudem eine schneckenfreie Zone. Verantwortlich dafür ist der aromatische Duft der Kapuzinerkresse. Geschickt gepflanzt wirkt Kapuzinerkresse tausendmal besser als jeder teure Schneckenzaun. Kein Wunder also, wenn früher in jedem Bauerngarten auch mindestens eine Kapuzinerkresse am Zaun entlang wuchs und ihn schön berankte.
Mit diesem Trick keimt Kapuzinerkresse schneller denn je
Kapuzinerkresse wird am besten ab Mitte Mai, wenn keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind, direkt an Ort und Stelle gesät. Innerhalb von 10-14 Tagen erscheinen die ersten Blättchen und danach geht es rasant weiter. Vorausgesetzt das Wetter ist feucht und warm. Sie sparen ein paar Tage Keimzeit, wenn Sie die dicken Samen zuvor 24 Stunden in lauwarmen Wasser einweichen und ihn erst danach ausäen. Und natürlich können Sie Kapuzinerkresse auch schon in der 1. Maihälfte auf dem drinnen auf dem Fensterbrett vorziehen. Früher sollten Sie nie loslegen, später geht fast immer. Selbst Mitte Juli ist noch Zeit, Kapuzinerkresse erfolgreich auszusäen.
Garnieren, kochen und würzen mit vielseitiger Kapuzinerkresse.
Kapuzinerkresse ist in der Küche ein vielseitig verwendbares Kraut. Die markanten runden Blätter schmecken nach Meerettich und würzen klein gehackt sowohl frische Salate, als auch kurz geschmorte Pfannengerichte. Zum Anrichten kommen dann die hübschen, essbaren Blüten zum Einsatz. Sie schmecken pfeffrig scharf, ähnlich wie Kresse und verleihen Gerichten eine besonders würzige Note. Probieren geht über studieren.
Schneiden Sie Verblühtes und welke Blätter laufend ab, es sei denn, Sie möchten eigene Kapern-Ersatz gewinnen. Dazu ernten Sie die noch unreifen Samenstände der Kapuzinerkresse und legen Sie anschließend ein in einer würzigen Essig-Marinade.
Kapuzinerkresse ist auch im Topfgarten pflegeleicht
Sie brauchen keinen grünen Daumen, um Kapuzinerkresse erfolgreich im Kübelgarten oder im Garten zu pflegen. Sie wächst in jedem Boden, liebt einen sonnigen Standort, kommt aber bestens auch mit Halbschatten zurecht. Am wichtigsten sind regelmäßiges Gießen, im Sommer auch täglich und das Ausputzen der Pflanze. Im Garten ausgepflanzt braucht Kapuzinerkresse nur einmal zum Start etwas organischen Dünger. Im Kübel düngen Sie am besten bis August alle vierzehn Tage mit etwas flüssigem Blumendünger.
Kapuzinerkresse im Kübel blüht bis zum ersten Frost
Mit einem kleinen bisschen Pflege und regelmäßig gedüngt blüht und wächst Kapuzinerkresse im Kübel den ganzen Sommer über bis zum ersten Frost und stirbt dann ab. Eine gewisse Ausnahme bilden zwei Varianten der großen bzw. kleinen Kapuzinerkresse mit Namen Knollige Kapuzinerkresse (Tropaeolum tuberosum). Sie stammt aus den Anden und ist angeblich noch robuster als die gewöhnliche Kapuzinerkresse. Allerdings gelingt sie nicht überall. Sie braucht leicht sauren Boden und lässt sich gerne auch vergeblich bitten. Erschwerend kommt hinzu: Ihr Saatgut ist vergleichsweise teuer. Drei Euro für ein Korn sind ein stolzer Preis für eine Niete.
Die Kanarische Kapuzinerkresse (Tropaeolum peregrinum) klettert an Rankhilfen, ein Seil am Fallrohr genügt bereist, bis zu drei Meter hoch und kann im Herbst abgeschnitten und frostfrei überwintert werden. Das mag sich lohnen, denn im Gegensatz zur gewöhnlichen Kapuzinerkresse tut sich auch die Kanarische Kapuzinerkresse anfangs mit dem Keimen ziemlich schwer. Es lohnt sich deswegen im Herbst reichlich eigenen Samen zu sammeln, um im kommenden Frühling die Chance auf hübsche Kletterpflanzen mit gelben, filigranen Blüten dramatisch zu erhöhen.
Tipp: Wer sich mit den kräftig orangen Blüten der Kapuzinerkresse partout nicht anfreunden kann: Im Saatguthhandel gibt inzwischen auch Sorten in Cremeweiß, Aprikot und Rosa.
Bleibt die Frage, wie groß sollte ein Pflanzkübel für Kapuzinerkresse sein. Das kommt ganz auf die Sorte an. Eine große rankende Kapuzinerkresse bedeckt spielend zwei bis drei Quadratmeter Fläche, braucht dazu allerdings auch genügend Raum für die Wurzeln. Allerdings quillt sie ja eher über den Kübel hinaus als darin selbst zu wuchern. Ein 40 Liter-Pflanzkübel mit einem Gehölz genügt daher völlig, um zusätzlich noch eine rankende Kapuzinerkresse aufzunehmen. Die kleine, nicht rankende Kapuzinerkresse wächst auch in handelsüblichen Balkonkästen oder Pflanzschalen. Auf den laufenden Meter setzen Sie besser nicht mehr als vier Pflanzen. Zumal selbst kleinwüchsige Kapuzinerkresse mit zu viel Dünger gerne mal aus dem Ruder laufen.