Kübelpflanzen bei Hitze und Sonne. So bleiben Kübelpflanzen auch im Sommer fit.

Warum machen meine Kübelpflanze bei Hitze schlapp, obwohl sie angeblich hitze- und sonnenverträglich ist?

Haben Sie manchmal das Gefühl, Ihre Kübelpflanze steht am falschen Platz oder kommt einfach mit den Bedingungen im Pflanzkübel nicht optimal zurecht? Wenn Pflanzen schlapp machen und nicht so gedeihen, wie sie sollen, liegt es manchmal auch am falsch gewählten Pflanzkübel. Ärger bereiten zu klein gewählte Pflanzbehälter, die das Wasser für große Pflanzen keinen halben Tag halten können. Tun Sie sich und Ihrer Pflanze den Gefallen und topfen Sie zu groß gewordene Kübelpflanzen rechtzeitig um. Das geht auch jetzt noch, mitten im Sommer. Wählen Sie dazu allerdings einen trüben Tag oder warten Sie damit zumindest bis in die Abendstunden und schützen Sie frisch umgetopfte Pflanzen in den ersten Tagen mit einem Sonnenschirm vor zu großer Hitze.

Deponieren Sie ein zusätzliches Wasserdepot im Pflanzkübel

An sehr heißen Tagen kann es durchaus erforderlich sein, Pflanzen im Pflanzkübel morgens und abends zu gießen. Das ist völlig normal und sollte Sie nicht beunruhigen, sondern motivieren. Es gibt nämlich clevere Hilfen, mit denen Sie durstige Pflanzen sehr gut über die heißen Tage bringen. Die einfachste Lösung ist eine mit Wasser gefüllte Flasche, die Sie mit der Öffnung nach unten direkt neben die Pflanze ins Erdreich stecken. Die Pflanze versorgt sich anschließend über die nächsten Stunden selbst aus dem Wasserdepot in der Flasche. Den Pflanzkübel müssen Sie jedoch wie bisher auch ausreichend gießen. Wenn es sein muss und heiß ist, auch zweimal am Tag.

Automatische Bewässerungsanlagen helfen Kübelpflanzen bei Hitze und müssen nicht teuer sein

Wenn Sie einen großen Kübelgarten und dazu noch einen Garten täglich versorgen müssen, lohnt sich vielleicht die Investition in eine automatische Bewässerungsanlage, die an einem Wasserhahn angeschlossen und quasi vollautomatisch gesteuert wird. Nachteile: Die Installation ist zeitaufwändig und muss jedes Jahr aufs Neue erfolgen. Zudem haben gute, automatische Bewässerungsanlagen ihren Preis.
Einfacher und preiswerter funktioniert die Tröpfchenbewässerung mit Keramikkegeln und Schläuchen, die von einem erhöhten Wassertank aus angeschlossene Kübelpflanzen versorgen. Der Vorteil liegt in der Einfachheit des Systems. Der Nachteil: Überall liegen Schläuche herum. Nicht jedem gefällt das und einen Platz für einen Wassertank mit ausreichendem Inhalt benötigen Sie außerdem. Dennoch ist die Tröpfchenbewässerung durchaus eine Überlegung wert.

Ein aufgespannter Sonnenschirm kann für Kübelpflanzen Wunder wirken

Doch längst nicht jede Pflanze, die in der größten Mittagsglut schlapp macht, braucht einen neuen, größeren Topf oder mehr Wasser. Schlaff herunter hängende Blätter sind oft auch nur ein Zeichen, dass es der Pflanze zu warm ist. Sie schränkt ihre Verdunstungsoberfläche ein und klappt zu. Erholt sich die Pflanze nach dem abendlichen Gießen, ist alles in Ordnung.
Wer hat, schützt während der größten Mittagshitze empfindliche Kübelpflanzen unter einem aufgespannten Sonnenschirm oder platziert sie so, dass sie erst nachmittags in der Sonne stehen. Die hübsche Schönmalve (Abulution) und auch Rosen im Pflanzkübel sind dankbar für eher halbschattige Standorte im Garten.

So gießen Sie Kübelpflanzen richtig

Abgestandenes Regenwasser wäre für alle Kübelpflanzen das perfekte Gießwasser. Doch leider hat längst nicht jeder eine Regentonne und die Möglichkeit, auf jeden Wunsch seiner Pflanzen einzugehen. Ein paar Pflanz- und Gießregeln müssen dennoch sein:

    • Stellen Sie Pflanzkübel und hängen Sie Blumenampeln waagerecht auf, sonst läuft das Gießwasser ab, bevor es überhaupt die Wurzeln erreicht.
    • Gießen Sie den Wurzelbereich und nicht die Blätter der Pflanzen. Je trockener Blätter und Blüten der Kübelpflanze beim Gießen bleiben, desto gesünder bleibt sie.
    • Gießen Sie entweder morgens oder abends, aber nie, solange die Sonne direkt auf die Pflanzen scheint. Das gilt für Gartenpflanzen genauso wie für Ihre Kübelpflanzen bei Hitze.
    • Verwenden Sie Untersetzer, aber mit Bedacht. Untersetzer sind praktisch, weil sich darin nach dem Gießen ablaufendes Wasser sammelt und es für die Pflanze nicht verloren geht. Die Pflanze kann sich anschließend selbst bedienen. Gerade immer durstige Oleander mögen das, genau wie Engelstrompeten. Ansonsten ist Staunässe jedoch tödlich für die meisten Kübelpflanzen, deswegen darf das Wasser nicht stundenlang im Untersetzer bleiben. An Regentagen müssen Sie deswegen den Untersetzer oft entleeren oder am besten gleich komplett entfernen.

      Die richtige Auswahl an Pflanzen ist entscheidend
      Die richtige Auswahl an Pflanzen ist entscheidend: Bauernorchideen, Süßkartoffeln und Garanie lieben die Südseite in praller Sonne.
    • Machen Sie die Fingerprobe und drücken Sie einfach den Finger ins Erdreich. Fühlt es sich noch feucht an, dann gießen Sie noch nicht. Fühlt sich die Erde auch weiter unten ziemlich trocken an, gießen Sie – aber immer schön mit Bedacht. Die Erde sollte niemals sumpfig werden, sondern stets angenehm feucht und zwischen zwei Gießvorgängen auch abtrocknen können.

Schützen Sie Kübelpflanzen vor zu viel Nässe UND vor Ballentrockenheit.

  • Ertränken Sie Ihre Kübelpflanzen nicht. Sicher haben Sie schon beim Pflanzen darauf geachtet, dass Ihr Pflanzkübel Wasserabzugslöcher hat, durch das überschüssiges Wasser ungehindert ablaufen kann. Eine Drainageschicht aus Blähton oder Seramis hilft zusätzlich, Feuchtigkeit im Pflanzgefäß zu halten. Falls Sie jedoch ganz bewusst auf Wasserabzugslöcher verzichtet haben, weil das Pflanzgefäß z. B. auf einer überdachten Terrasse steht, machen Sie vor jedem Gießen die Fingerprobe oder verwenden Sie einen zuverlässigen Gießanzeiger.
  • Setzen Sie Pflanzkübel auf Füße, damit überschüssiges Wasser sofort ablaufen kann. Dieser Punkt widerspricht nur scheinbar den zuvor genannten. Es kommt schlicht auf die Pflanze an. Empfindliche und zur Wurzelfäule neigende Kübelpflanzen, bevorzugen den schnellen Durchlauf. Oleander und Engelstrompete wachsen in freier Natur entlang von Bachläufen, vertragen und lieben sogar ewig feuchte Füße.
  • Glasierte Pflanzkübel aus Ton halten Feuchtigkeit besser als unglasierte und heizen sich selbst nicht so stark auf wie beispielsweise Pflanzkübel aus schwarzem Kunststoff.

Ein schattiger Fuß hilft allen Kübelpflanzen

  • Mulch hilft Feuchtigkeit im Pflanzkübel zu halten und hält Kübelpflanzen bei Hitze länger fit. Schon eine 3-4 Zentimeter dicke Mulchschicht schränkt die Verdunstung der Erde merklich ein. Verwenden Sie jedoch bei normalen Kübelpflanzen jedoch keinen Rindenmulch, weil dieser die Erde mit der Zeit sauer macht. Besser, weil ph-neutral sind beispielsweise Pinienmulch, Kakaoschalenmulch, Mulch aus Häcksel, Heu und Stroh oder Mulch aus Zierkies, Dekosteinen, Muscheln und Glas.

    Zierkies oder Dekosteine eignen sich gut zum Mulchen
    Zierkies oder helle Dekosteine eignen sich gut zum Mulchen
  • Beschatten Sie den Wurzelbereich von mittelhohen bis hohen Kübelpflanzen und Stämmchen mit kleinwüchsigen Bodendeckerpflanzen. Eine Unterpflanzung mit kriechenden oder hängenden Pflanzen sieht nicht nur gut aus und beschattet die Wurzeln, sie wirkt auch ausgleichend auf Temperatur- und Feuchtigkeit. Gut geeignet zum Beschatten ist beispielsweise niedriger Mauerpfeffer (Sedum album), niedrige Glockenblumen oder klein bleibende Grasnelken.

    Mauerpfeffer (Sedum album) beschattet den Wurzelbereich und blüht auch noch hübsch.
    Mauerpfeffer (Sedum album) beschattet den Wurzelbereich, unterdrückt Unkraut und blüht auch noch hübsch.
  • Lassen Sie den Wurzelballen nicht komplett austrocknen. Je trockener der Boden ist, desto schwieriger nimmt er anschließend Feuchtigkeit auf. Das Gießwasser rauscht einfach durch, ohne dass es die Wurzeln erreicht.
  • Kontrollieren und gießen Sie Kübelpflanzen auch an Regentagen. Der Wurzelbereich von Kübelpflanzen ist in Pflanzkübeln oft sehr eng bemessen. Ob Regen die Wurzeln auf natürlichen Weg überhaupt erreicht, ist mehr als fraglich. Insbesondere bei Pflanzen mit breiter und dichter Krone.

Fazit: Gut versorgte und ausreichend gewässerte Kübelpflanzen überstehen auch Trockenperioden und Hitzewellen. In angemessen großen Pflanzkübeln ist es wesentlich einfacher, die Feuchtigkeit im Boden optimal zu halten bzw. zu regulieren.

Schreibe einen Kommentar