Gehölze im Pflanzkübel leisten über viele Jahre klaglos ihre Dienste als Sichtschutz, Schattenspender, Sauerstofflieferant und grünes Schmuckstück im Eingangsbereich, auf Balkon und Terrasse. Vorausgesetzt, Sie wählen ein robustes und von Natur aus kompakt wachsendes Gehölz. Die Auswahl an geeigneten Pflanzen ist enorm, deswegen vorweg nur so viel: Fragen Sie bei der Baumschule Ihres Vertrauens explizit nach Gehölzen, die für den Pflanzkübel geeignet sind. Ist das geschafft, steht einem üppig grünenden Topfgarten nichts mehr im Weg.

So düngen und wässern Sie Gehölze in Kübelkultur richtig.

Das Wichtigste bei der Pflege von Gehölzen im Pflanzkübel sind Substrat, Dünger und Wasser. Anders als in den Garten gepflanzte Gehölze müssen die Pflanzen ja in den beengten Verhältnissen zurechtkommen und können eben nicht mit ihren Wurzeln in tiefere Schichten vordringen.

Los geht’s im Frühling mit der ersten Volldüngung der Gehölze im Pflanzkübel. Im Juni folgt die zweite Düngergabe. Verwenden Sie dabei organischen Volldünger oder Langzeitdünger nach Packungsvorschrift.

Wichtig ist: Koniferen, Rhododendron, Azaleen und andere Moorbeetpflanzen brauchen einen speziellen Rhododendrondünger.

Denken wir an die letzten beiden heißen Sommer zurück, hätten sich viele ein automatisches Bewässerungssystem für den Topfgarten gewünscht, aber wer sich nur um eine Handvoll Kästen und Kübel auf Terrasse oder Balkon kümmern muss, schafft es sicher auch so, täglich ein oder, bei größter Hitze auch zweimal mit Gießkanne oder Gartenschlauch auszurücken. Der Sommer ist kurz und Automaten bauen sich leider nicht von alleine hin und im Herbst wieder weg. Eine einfache schnelle Lösung bieten dagegen umgedrehte Flaschen als Wasserreservoir oder ein erhöht stehender Wassereimer, der mittels Tropfschlauch einen Pflanzkübel zuverlässig über die schlimmsten Hundstage bringt.

Anders sieht es aus, wenn Sie viel unterwegs sind und sich tagelang nicht um Ihre Pflanzen kümmern können. Eine automatische Bewässerung leistet dann gute Dienste, muss aber zwingend sehr gut installiert und mehrfach auf ihre Funktionsfähigkeit geprüft und getestet worden sein. Der Fachhandel führt inzwischen bewährte Systeme für das mittlere bis große Budget.

Verwenden Sie hochwertige Kübelpflanzenerde.

Verwenden Sie Sie zum Pflanzen Ihrer schönen Gehölze ausschließlich hochwertige Kübelpflanzenerde. Sie behält ihre Struktur weitaus länger als normale Blumenerde. Normale Gartenerde ist nicht für Kästen und Kübel geeignet. Sie verdichtet sich zu schnell, was zu Wurzelfäule führt, da zu wenig Luft an die Wurzeln kommt.

Geben Sie in das Pflanzgefäß zunächst eine 5-10 cm hohe Drainageschicht aus Schotter, Kies oder Blähton. Legen Sie darüber Vlies und füllen Sie dann den Kübel mit guter Kübelpflanzenerde auf. Das Vlies verhindert, dass sich Erde und Kies vermischen und die Abzugslöcher verstopfen.

Nehmen Sie dann Ihr Gehölz aus seinem Kulturtopf/Container. Ritzen Sie mit einem Messer den Wurzelballen mehrfach von oben nach unten an. Die Verletzung regt den Wuchs neuer Wurzeln an und führt rasch zum Anwachsen der Pflanze an ihrem neuen Platz. Setzen Sie das Gehölz so tief (oder nur wenig Zentimeter tiefer) in die frische Pflanzerde, wie sie zuvor im Container gestanden ist, drücken Sie den Wurzelballen fest an und gießen Sie anschließend durchdringend.

Achten Sie auf gute Drainage

Pflanzkübel, die ungeschützt draußen stehen, brauchen zwingend Wasserabzugslöcher, sonst mutieren sie über kurz oder lang zum Feuchtgebiet, in dem sich nur Sumpfgewächse wohl fühlen. Stellen Sie Pflanzkübel nicht direkt auf den Boden, sondern legen Sie Kanthölzer, Steine oder kleine Tonfüße unter den Kübel, damit Wasser ungehindert ablaufen kann.

Untersetzer sind tückisch. Sie helfen zwar Flecken auf dem Terrassenbelag zu vermeiden, andererseits verursachen gerade sie Staunässe und damit den vorzeitigen Verlust wertvoller Gehölze. Wenn Sie Untersetzer verwenden möchten, leeren Sie sie unbedingt nach dem Gießen oder nach einem Regenschauer schnell wieder aus.

Unterpflanzen Sie Gehölze im Pflanzkübel mit Stauden, Sommerblumen und Blumenzwiebeln

Nicht nur kleine Stämmchen im Pflanzkübel profitieren durch eine Unterpflanzung mit niedrigen Stauden, Sommerblumen und Blumenzwiebeln. Infrage kommen beispielsweise Storchschnabel (Geranium), Mauerpfeffer (Sedum), Teppichthymian, Majoran, Polsterstauden wie Schleifenblume (Iberis), Blaukissen, niedrige Katzenminze. Nicht nur schön, sondern nützlich und lecker ist das Unterpflanzen mit Erdbeeren / Monatserdbeeren. Mischen Sie einjährige Sommerblumen wie Löwenmäulchen oder Geranien darunter und Sie gewinnen noch mehr Abwechslung und Farbe im Pflanzkübel.

Setzen Sie im Herbst ein paar Blumenzwiebel in den Pflanzkübel: Krokusse, Schachbrettblumen, botanische Tulpen und Narzissen lassen Ihren Pflanzkübel schon ab Februar/März richtig hübsch aussehen. Wer noch früher Blüten im Pflanzkübel genießen will, setzt auf Christrosen und Schneeglöckchen.

Wer mag, deckt die verbliebene Fläche mit Mulch ab. Mulch hilft, den Wurzelballen feucht und unkrautfrei zu halten. Doch Vorsicht: Achten Sie darauf, ph-neutralen Mulchmaterial wie Pinienmulch einzukaufen. Billiger Rindenmulch eignet sich dagegen nur für Moormeetpflanzen.

Im nächsten Artikel geht es um weitere Faktoren, die wichtig für das Gedeihen Ihrer Gehölze im Kübel sind wie regelmäßiges Umtopfen, Winterschutz und der richtige Rückschnitt. Im dritten und letzten Artikel dieser Serie stelle ich Ihnen dann eine Auswahl besonders pflanzwürdiger Gehölzen für den Pflanzkübel vor. Bleiben Sie dran.