Schnelle DIY-Kletterhilfen für Pflanzkübel

So bauen Sie Kletterhilfen zum Nulltarif und ziehen in Windeseile grüne Sichtschutzwände in Pflanzkübeln – sogar reiche Gemüseernten aus dem rankenden Minigarten sind möglich.

Der Sommer ist hierzulande zwar kurz, aber für blühende Sichtschutzwände aus Kletterpflanzen genügt die Zeit trotzdem. Los geht’s mit geeigneten Pflanzkübeln, dabei gilt: Je größer, desto besser und desto geringer auch der Gießaufwand. Gerade in heißen Sommern wie 2015 und 2016 ist das von unschätzbarem Wert.

Wählen Sie für den Standort geeignete Pflanzen aus. In voller Sonne wachsen und blühen einjährige Kletterpflanzen wie Glockenrebe, Schwarzäugige Susanne, Wicke, Prunkwinde, Rankende Kapuzinerkresse, Zierkürbis, Kletterndes Löwenmäulchen und das besonders hübsche Purpurglöckchen. Viele dieser Kletterpflanzen gibt es ab Mai im gut sortierten Gartencenter. Oft lohnt es sich jedoch, die Pflanzen in größere Pflanzkübel einfach selbst direkt selbst zu säen. Kapuzinerkresse, Zierkürbis, Prunkwinden und Feuerbohnen/Prunkbohnen wachsen wirklich rasend schnell.

Etwas mehr Anlauf brauchen Purpurglöckchen, Schwarzäugige Susanne und Glockenrebe. Ihre Samen wollen schon im Januar/Februar in die Erde und brauchen einige Wochen Entwicklungszeit auf der warmen Fensterbank. Wer jedoch Lust am Gärtnern hat, wird an diesen Kletterpflanzen bis zum Frost seine helle Freude haben. Versprochen.

Essbare Kletterpflanzen aus dem Pflanzkübel – hübsch und lehrreich.

Für Kinder ist der Anbau von Stangenbohnen besonders spannend. Das Saatgut kommt erst Mitte Mai in den Boden und keimt bei warmen Temperaturen innerhalb weniger Tage. Anschließend können Sie den sattgrünen Kletterpflanzen beim Wachsen zusehen. Ab Juni erscheinen die ersten feuerroten Blüten und geerntet wird dann laufend von Juli bis Oktober. Frische grüne Bohnen aus dem eigenen Minigarten schmecken sensationell und begeistern sicher auch bisherige Gemüsemuffel.

Kletterhilfen müssen nicht teuer sein.

Einziges Manko von Kletterpflanzen: Sie brauchen etwas zum Festhalten und leider sind die meisten Kletterhilfen und Rankgerüste aus dem Gartencenter ziemlich teuer – und hässlich. Wenn Sie mit Kletterpflanzen eine grüne Oase gestalten wollen, bietet sich auch für Ungeübte Selbermachen an. Die schnellsten Kletterhilfen sind aus Bambus oder, noch besser, Haselnusszweigen aus dem eigenen Garten.

Die Kleinen helfen beim Bau der Kletterhilfe
Die Kleinen helfen gerne mit beim Bau von Kletterhilfen aus Haselnussruten.

Haselnussruten eignen sich besonders gut für Rankgerüste und Kletterhilfen, weil sie, anders als beispielsweise Weiden, nicht so leicht Wurzeln schlagen und wieder austreiben. Andererseits wachsen Haselnusssträucher schnell wie wild und brauchen jedes Jahr mehr Platz. Wer einen Strauch im Garten hat, findet dort immer genügend Zweige zum Schneiden. Der Strauch selbst verjüngt sich durch das regelmäßige Auslichten und treibt bis zum Sommer rasch wieder aus.

So bauen Sie eine Kletterhilfe selbst

Schneiden Sie möglich lange, gerade gewachsene Zweige bodentief ab. Legen Sie die Zweige wie eine Leiter mit mindestens zwei Streben vor sich auf die Erde und legen Sie im Abstand von ca. 40 cm weitere Zweige quer darüber. Verbinden Sie die Kreuzungspunkte mit Gartenschnur, Bast oder, noch schneller mit Bambusklammern.

Purpurglöckchen am selbstgebauten Bambusgitter mit Bambusklammern
Purpurglöckchen am selbstgebauten Bambusgitter mit Bambusklammern

Bauen Sie Ihre Kletterhilfen so breit und hoch wie Sie möchten, aber denken Sie daran, das Gitter anschließend gut zu fixieren. Gut geeignet sind dafür in den Boden gerammte Baumpfähle. Einmal bewachsen, wirkt die Fläche schnell wie ein Segel im Wind.

Zwei Rankhilfen bilden später ein Rankzelt für Zierkürbis oder Gurken
Zwei Rankhilfen bilden zusammen ein Rankzelt für Zierkürbis oder Gurken

Auf die gute Versorgung mit Wasser und Dünger kommt es an.

Das A und O bei Kletterpflanzen im Pflanzkübel ist die Wasserversorgung. In heißen Sommer verdunstet die Pflanzen enorm viel Wasser. Zweimaliges Gießen am Tag kann im Hochsommer durchaus erforderlich sein. Ebenso wichtig ist die Zufuhr von Nährstoffen. Verwenden Sie gute Pflanzkübelerde und streuen Sie Langzeitdünger nach Packungsvorschrift und Topfgröße dazu. Stark zehrende Kletterpflanzen wie Zierkürbis, Kapuzinerkresse, Glockenrebe, Schwarzäugige Susanne brauchen zusätzlich ab etwa Mitte Juni jede Woche einmal eine Gabe mit Flüssigdünger. Machen Sie einfach eine Sonntagsaufgabe daraus.

Schwarzäugige Susanne im Pflankübel mit Rankhilfe
Schwarzäugige Susanne im Pflanzkübel mit (gut versteckter) Kletterhilfe

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