Zucchini im Topf. So klappt’s besser mit dem mediterranem Supergemüse.

Zucchini im Topf auf Balkon oder Terrasse zu ziehen ist gar nicht so schwer. Wer das mediterrane Supergemüse schon mal im eigenen Garten erlebt hat, weiß die vielseitig zu genießende Zucchini sehr zu schätzen. Kommt doch eine kleine Familie in guten Jahren schon mit einer einzigen Pflanze aus und erntet laufend frische Früchte. Das klappt auch mit Zucchini in großen Pflanzkübeln. Meistens jedenfalls. In regnerischen Jahren scheint allerdings manchmal der Wurm drin zu stecken. Früchte verkrüppeln oder faulen noch ehe sie erntereif sind und manche Ernte fällt sogar komplett aus. Erfahren Sie jetzt, warum das so ist und was Sie selbst ganz einfach dagegen tun können.

Zucchini blüht im Topf
Zucchini blüht im Topf

Mit dem richtigen Saatgut und Sorte fängt alles an

Saatgut ist nicht gleich Saatgut, erst recht nicht bei Zucchini. Während Sorten für den normalen Anbau im Garten die Größe der Pflanze eine untergeordnete Rolle spielt, sind für Balkongärtner kompakte Pflanzen, die trotzdem gut tragen, wichtiger als so manches andere. Deswegen ist es auch nicht weiter verwunderlich, wenn Saatguterzeuger für den Kübelanbau spezielle Zucchini-Sorten entwickelt haben. Achten Sie auf die genaue Bezeichnung auf der Samentüte. Nur wo Topf-Zucchini drauf steht, ist auch eine Topf-Zucchini drin. Gleiches gilt natürlich auch für Zucchini-Pflanzen, die sie in der Gärtnerei bekommen.

Vier Topf-Zucchini im Topfgarten
Auch im Topfgarten brauchen Zucchini viel Platz an der Sonne

Je größer der Topf, desto leichter die Pflege der Topf-Zucchini.

Auch Topf-Zucchini benötigen viel Platz und genügend Erdreich, damit die Wurzeln vital bleiben und genügend Nahrung finden. Ein 40-Liter-Pflanzkübel sollte es für eine Pflanze mindestens sein. Sorgen Sie dafür, dass Wasser stets ablaufen kann. Der Topf braucht mehrere Wasserabzugslöcher und ggf. auch eine Lage Kies oder Blähton und ein Stück Vlies zwischen beiden Schichten. Setzen Sie den Pflanzkübel zusätzlich auf drei Steine, damit überflüssiges Gieß- oder Regenwasser tatsächlich schnell abfließen kann. Staunässe ist für Zucchini tödlich.
Von der Aussaat im Haus Anfang Mai bis zum Auspflanzen ab frühestens Mitte Mai entwickeln sich Zucchini sehr schnell. Wählen Sie nur die kräftigsten Sämlinge und pflanzen Sie nur einen davon mitten in den Kübel. Das Größenverhältnis mag am Anfang noch seltsam wirken, aber die Pflanze wächst rasant.

Zucchini sind Starkzehrer und brauchen im Topf laufend Dünger

Zum Pflanzen verwenden Sie von Anfang an gute Pflanzerde, gerne auch mit etwa Kompost oder fünf Esslöffeln Langzeitdünger vermischt. Nach etwas fünf bis sechs Wochen beginnen Sie, wöchentlich einmal zusätzlich etwas flüssigen Pflanzendünger zu geben. Düngen Sie nicht literweise, sondern immer nur ein kleines Bisschen. Die Pflanze zeigt Ihnen ziemlich genau, ob sie überdüngt oder hungrig ist. Überdüngte Pflanzen krümmen ihre Blätter, hungrige Pflanzen bekommen gelbe Blätter, bei denen die Leitbahnen deutlicher als sonst zu sehen sind.

Zucchini lieben einen sonnigen warmen Platz

Zucchini sind mediterrane Pflanzen und lieben einen Sonnenplatz. Allerdings benötigen sie da auch am meisten Wasser. Ob die Pflanze durstig ist, zeigt sie mit schlaff nach unten hängenden Blättern an. Meistens. Genauso sieht das allerdings auch aus, wenn die Pflanze zu nass steht. Machen Sie zur Sicherheit die Fingerprobe und prüfen Sie die Feuchtigkeit des Bodens, bevor Sie die Pflanze erneut gießen. Während des Supersommers 2015 wurde es aber selbst der Zucchini in meinem Topfgarten deutlich zu warm. Sie freute sich dann über einen aufgespannten Sonnenschirm über ihr Blätterkleid. Ein kleiner Liebesdienst mit großer Wirkung.

So schützen Sie Zucchini im Topf während einer Schlechtwetterperioden

Wenn es kalt und nass ist, werden Zucchini schlechter befruchtet und etwaig vorhandene Früchte faulen schneller, als sie reifen. Um das zu verhindern, knipsen Sie morgens eine männliche Blüte ab und bestäuben mit ihr die Narbe einer weiblichen Blüte. Danach verdickt sich im Laufe des Tages der Fruchtknoten, ein kleine Zucchini wächst heran. Sobald dies geschehen ist, trennen Sie den Rest der verblühten weiblichen Blüte vom Fruchtknoten. Dadurch verhindern Sie das Eindringen von Krankheitserregern und Schimmelpilzen, die sich gerade bei einer Schlechtwetterperiode dort gerne breit machen und noch junge Früchte zum Faulen bringen.

Zucchini blüht vormittags aber nur für kurze Zeit
Zucchini blüht vormittags aber nur für kurze Zeit

So bekämpfen Sie Krankheiten bei Zucchini-Pflanzen

Zucchini bekommen im Laufe von schwül-heißen Sommern auch gerne mal Mehltau, allerdings nicht alle. Daher verwenden Sie am besten nur resistente Sorten. Falls der Tipp zu spät kommt, entfernen Sie einfach kranke Blätter, sobald Sie sie entdecken mit einem scharfen Messer oder Schere. Gute Zucchini treiben von eigener Kraft gesund wieder aus.
In manchen Sommern ist Mehltau allerdings ein Dauerproblem. Anstatt genervt zur Giftspritze zu greifen, spritzen Sie die Pflanze besser mit einer Milch-Wasser-Lösungen im Verhältnis 1:10 und verwenden Sie dabei am besten Vorzugs- oder Rohmilch.
Noch ein Tipp: Stellen Sie Topf-Zucchini geschützt aber trotzdem luftig auf. Die beste Möglichkeit, Pilzkrankheiten abzuwehren ist, die Zucchini luftig aufzustellen. Der Wind sollte nasse Blätter schnell wieder trocknen können, nur so haben Pilze keine Chance.

Ernten Sie laufend kleine Früchte

Jede Topf-Zucchini produziert den ganzen Sommer über, das heißt, solange es dafür warm genug ist, laufend frische Früchte. Jung und klein schmecken sie am besten. Ernten Sie am besten laufend neue kleine Zucchini, dann haben Sie auch keine Probleme, zu groß gewordene Früchte zu verarbeiten oder los zu werden.

Frisch geerntet schmecken Zucchini am besten
Frisch geerntet schmecken zarte, kleine Zucchini am besten

Fazit: Zucchini im Topf zu ziehen macht Spaß, ist einfach und ist quasi die Lizenz zum Geld drucken. Kaum ein anderes Gemüse lässt sich so einfach und erfolgreich zugleich auf kleinstem Raum kultivieren. Saatgut, Erde, Wasser, Dünger und ein großer Pflanzkübel sind die Zutaten für das sommerliche Vergnügen auf Terrasse oder Balkon.

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