Pfeifenwinde im Kübel: blickdicht, robust und so pflegeleicht.

Pfeifenwinden bieten hervorragenden Sichtschutz und erklimmen dabei unglaubliche Höhen. 10 bis 15 Meter sind drin und wahrscheinlich ist auch das genau der Grund dafür, dass manche befürchten, mit einer Pfeifenwinde (Aristolochia macrophylla) schnell nicht mehr Herr der Lage zu sein. Das ist wirklich schade, denn Pfeifenwinden sind wunderschöne Kletterpflanzen, die sogar mit dem begrenzten Platz eines größeren Blumenkastens mit Rankgitter auskommen. Mehr noch: Sie bilden dort eine blickdichte grüne Wand, die von allen Seiten schön aussieht und sogar im Winter manierlich bleibt. Doch der Reihe nach:

Pfeifenwinde im Kübel
Foto: © Julia Poetsch Pfeifenwinde im Kübel in der Erlanger Altstadt

Noch besser gelingt die kleinblättrige Pfeifenwinde im Kübel

Die meisten Pfeifenwinden, die im Handel erhältlich sind, heißen botanisch Aristolochia macrophylla und haben sehr große Blätter. Sie brauchen einen nährstoffreichen, feuchten Boden, der nie völlig austrocknen sollte. Das Beste daran ist: Solange die Wasserversorgung gewährleistet ist, gedeiht die Pfeifenwinde sowohl in voller Sonne, als auch im Schatten oder Halbschatten. Das macht ihren Einsatz als mobile Stellwand für Innenhöfe, Biergärten oder Sitzplätze natürlich noch viel einfacher. Noch besser ist es, für ihren Einsatz im Pflanzkübel, gleich eine kleinblättrige Pfeifenwinde zu pflanzen. Sie braucht deutlich weniger Wasser, ist weniger windempfindlich und dabei mindestens so robust wie die großblättrige Schwester.

Finden Sie hier mehr Informationen zu Blumenkübeln

Senkrechte Seile alleine genügen nicht für Pfeifenwinden.

Pfeifenwinden sind Schlinger und brauchen senkrechte Rankhilfen, um in die Höhe zu kommen und waagerechte Rankhilfen, um sich dort oben auch zu halten. Das heißt: Ein Rankgitter aus Holz ist ideal, es funktionieren aber auch Seilsysteme aus Edelstahl oder vergitterte Fallrohre. Ist die Höhe Rankhilfe erreicht, hören Sie von alleine natürlich nicht zu wachsen auf, sondern bilden lange Schleppen. Auch das kann sehr hübsch aussehen. Bei breiteren, quer liegenden Rankhilfen wirken solche Überstände wie ein schützendes Blätterdach. Ideal um einen zusätzlichen Gartenraum unter freiem Himmel zu gestalten. Doch bis es soweit ist, muss die Pfeifenwinde erst einmal wachsen.

Maigrüner frischer Austrieb der Pfeifenwinde
Austrieb der Pfeifenwinde mit hübschen, herzförmigen Blättern, Foto: © Fiona Amann / Nature to Print

Auch Pfeifenwinden im Kübel brauchen anfangs etwas Zeit

Im ersten Jahr ist davon leider noch nicht viel zu sehen. Eine Schlingpflanze, die hoch hinaus will, muss erst mal Fuß fassen und bildet möglichst viele Wurzeln aus. Gönnen Sie Ihrer Pfeifenwinde dieses Eingewöhnungsjahr, wässern und düngen Sie sie gut und schon im zweiten Standjahr macht sich die Pfeifenwinde den Weg nach oben.
Pro anderthalb laufende Meter benötigen Sie nur eine Pfeifenwinde. Das heißt, nur wenn Sie einen sehr breiten Kasten mit einer Pfeifenwinde begrünen wollen, benötigen Sie zwei Pflanzen. In diesem Fall am besten eine kleinblättrige Sorte Aristolochia tomentosa, die noch weniger anspruchsvoll und durstig ist.

Pfeifenwinden sind robust, pflegeleicht und halten Jahre

Wenn es einer Pfeifenwinde gefällt, bleibt sie gerne für Jahre. Sie kann sehr, sehr alt werden. 50 bis 100 Jahre heißt es in der Fachliteratur. Ich werde das Ende meiner Pfeifenwinde also hoffentlich nicht mehr erleben.

Pfeifenwinden sind schnittverträglich. Ist die Höhe erreicht, die Sie ihr zugestehen wollen, kappen Sie die Triebe und gut ist. Das geschieht am besten im Frühling nach dem Austrieb, der meist recht spät bis Mitte Mai erfolgt. Im Winter sind von der Pfeifenwinde nur lange grüne Zweige zu sehen, die gottlob nie struppig wirken, sondern auch gänzlich unbelaubt ihr attraktives Aussehen behalten. Also noch einmal beide Daumen hoch für die wunderschöne Pfeifenwinde, die gerne auch mit einem großen, tiefgründigen Pflanzkübel vorlieb nimmt. 40 Zentimeter Tiefe sollten es schon mindestens sein.

Tipp: Blumenkübel für Pfeifenwinden müssen möglichst tiefgründig sein und standfest. Besonders mit integriertem Rankgerüst entwickelt eine voll belaubte Pfeifenwinde bei Sturm enorme Kräfte.

Sichtschutz mit Pfeifenwinde im Kasten
Foto: © Fiona Amann / Nature to Print Regennasse Pfeifenwinde

Schreibe einen Kommentar