Sichtschutz im Pflanzkübel ist ein wichtiges Thema für Gartenbesitzer – aber auch für Gastronomen. Gerade auf einer Terrasse, wo man allein oder mit Freunden gemütlich sitzen will, stören neugierige Blicke sehr. Doch je kleiner der Garten und damit auch die Terrasse ist, desto größer die Herausforderung, Sichtschutz auf kleinster Fläche herzustellen. Mal abgesehen von echten Mauern, Pergolawänden oder Gabionen. Wer Pflanzen liebt, bevorzugt andere, nämlich grüne Wände. Legen Sie los und besorgen Sie sich Pflanzkübel, die einerseits zu Ihrer Pflanze passen, andererseits aber auch zum Standort und zu Ihrem Budget. Zur Verfügung stehen:

1. Schmale, hohe Raumteiler. Beispielsweise Blumenkästen aus Cortenstahl, Kunststoff oder Fiberglas.
2. Niedrige aber ausreichend breite Pflanzkästen, Keramik, Fiberglas, Cortenstahl, Kunststoff oder aus Holz mit und ohne Rankgitter.
3. Einzelne Pflanzkübel aus Keramik, Fiberglas, Cortenstahl, Holz oder Kunststoff, die sich, in einer Reihe gestellt, auch als Sichtschutz eignen.

Auf die richtigen Proportionen kommt es an.

Egal wie hoch der Pflanzkübel ist: Achten Sie beim Bepflanzen auf die richtigen Proportionen. Besonders schön und ausgewogen wirken Drittel-Kombinationen. Also ein Drittel Pflanzkübel zu zwei Dritteln Wuchshöhe oder umgekehrt: Ein Drittel Wuchshöhe zu zwei Dritteln Pflanzkübel.

Diese Theorie berücksichtigt allerdings nur optische Kriterien. Darüber hinaus muss ein Pflanzbehälter natürlich auch von der Größe her zu der ausgewählten Pflanze passen.

Gehölze sind das ganze Jahr über schön und bieten Schutz

Gehölze sind die erste Wahl für eine dauerhafte Kübelbepflanzung und zwar nicht nur, wenn es um Sichtschutz geht. Schließlich behalten sie auch im Winter ihre Statur und übernehmen, anders als Frühblüher und junge Sommerblumen, schon im Frühling ihren Dienst. Bei manchen Gehölzen kommt ein attraktiver Herbst-Effekt hinzu oder schmückende Beeren im Winter.

Pflanzkübel lieber eine Nummer größer wählen.

Die meisten Gehölze aus der Baumschule sitzen beim Kauf in viel zu kleinen Containern. Die Baumschule sorgt so dafür, dass die Pflanze nah am Stamm viele Wurzeln bildet. Draußen in freier Natur suchen sich die Wurzeln ihren Weg dahin, wo Wasser und Nahrung sind. Sie setzen, je nach Art, meterlange Wurzeln an und bringen so ihre Pflanze auch durch lange Trockenzeiten. Der Pflanzkübel schränkt die Wurzeln bei ihrer Suche nach Halt, Wasser und Nahrung naturgemäß ein, wodurch die Pflanze auch deutlich kleiner bleibt als ausgepflanzt im Garten.

Pflanzen wachsen nicht nur nach oben, sondern auch nach unten. Es geht ja auch um Windschutz und Stabilität.

Gehölze wachsen im ersten Standjahr erst einmal nach unten und bilden dort kräftige Wurzeln, bevor sich oben herum sichtbar viel Neues tut. Seien Sie daher nicht enttäuscht, sondern geben Sie Ihrer Pflanze diese Zeit. Schon im nächsten Jahr, spätestens im übernächsten entfaltet sich ihre ganze Pracht.

Wer ungeduldig ist und aus dem Stand heraus Sichtschutz braucht, kauft große Pflanzen, die leider dementsprechend teuer sind. Es gibt sogar fix und fertig kultivierte Sichtschutzhecken am laufenden Meter, die Sie nur noch in die Erde oder in den Kasten setzen und gießen müssen. Sehr praktisch.

Wer ein bisschen mehr Geduld mitbringt, kauft sich im zeitigen Frühling bis Ende März in einer Baumschule seines Vertrauens wurzelnackte Rosen und andere Gehölze. Sie kosten weniger als halb so viel wie gleich große Containerpflanzen. Wurzelnackt bedeutet, die Pflanze kommt mit nackten Wurzeln und komplett ohne Erde daher. Sie befinden sich in der Winterruhe und sehen beim Kauf erst einmal bescheiden aus. Aber das gibt sich rasch. Sobald sie in der Erde stehen und es draußen wärmer wird, treiben die Zweige aus und zeigen erstes Grün.

Gehölze, die sich gut als Sichtschutz im Kübel eignen.

Dichte grüne Sichtschutzhecken bilden zum Beispiel:

• Hainbuchen, sie behalten auch im Winter ihr Laub und werfen es erst mit dem Erscheinen der neuen Blätter ab.
• Spindelstrauch, Euonymus, eine immergrüne, sehr robuste Pflanze mit glänzenden, kleinen Blättern, die grün oder panaschiert sein können. Es gibt kletternde / hängende Spindelsträucher und frei wachsende. Der Spindelstrauch wächst sehr langsam, was Vor- und Nachteile hat.
• Bambus, am besten wählen Sie eine horstbildenden Bambusart die keine Wurzelausläufer bildet, beispielsweise Fargesia murieliae ‚Standing Stine‘. Er bleibt kompakt, ist immergrün und baut schöne grüne Wände – auch im Kübel.
• Neuseeländer Flachs (Flachs-Phormium), diese Schmuckblattpflanze hat schwertfömige, straff aufrecht wachsende Blätter in unterschiedlichen Farben und passt hervorragend zu Bambus. Beide Gewächse verbreiten einen gewissen exotischen Touch. Dazu passt dann auch eine Buddah-Figur oder eine japanische Steinlaterne.

Blühender Sichtschutz im Pflanzkübel für sonnige Standorte

Wer Duft und farbenfrohe Blüten liebt und den ganz Sommer über immer wieder frische Blühen erleben will, gestalten seinen blühenden Sichtschutz im Pflanzkübel mit Rosen und Clematis. In einem ausreichend hohen Pflanzkasten mit einem Rankgerüst sind die beiden ein wahres Dreamteam. Mal blüht die Rose, mal die Clematis. Sortenauswahl ist hier ganz besonders wichtig, denn sowohl Rosen als auch Clematis brauchen einen tiefgründigen Boden und ausreichend Wasser. Im Freiland überleben Rosen auch lange Trockenzeiten aber nur weil sie meterlange Wurzeln bilden und Tiefen erreichen, in denen sich auch im Hochsommer noch ausreichend Feuchtigkeit hält. Im Pflanzkübel ist das anders. Tägliches Gießen ist absolute Pflicht, an sehr heißen Tagen sogar zweimaliges  Gießen.

Pflanzbehälter für Rosen und andere Gehölze sollten mindestens 50 Zentimeter hoch sein.

Weitere Blütengehölze, die sich gut für den Kübel eignen:

• Hibiskus, der Roseneibisch, mit exotischen anmutenden Blüten in Rosa, Lila und Weiß.
• Koreanischer Flieder, ein dichter, niedrig bleibender Strauch, der im Juni lavendelblau blüht und umwerfend duftet.
• Herbstflieder, ähnelt dem Koreanischen Flieder und blüht gleich zweimal im Jahr.
• Sommerflieder, er zieht zur Blüte im August Schmetterling wie magisch an, daher auch sein zweiter Name, der Schmetterlingsstrauch. Das Gehölz bleibt schmal, wächst allerdings manchmal etwas sparrig. Das Gute an ihm ist: Jedes Jahr im Februar/März wird er auf ca. 30 cm zurück geschnitten.

Blühender Sichtschutz auch für Schattenplätze

Da wo die Sonne nicht hinkommt, fühlen sich alle Arten von Hortensien wohl. Sie gedeihen auch gut in großen Kübeln und sind von Mai bis spät in den Herbst sehr attraktiv.

Ein Tipp zum Schluss: Lassen Sie sich beim Kauf von Gehölzen für Kübel gut beraten – am besten natürlich direkt in der Baumschule. Nur echte Gärtner wissen, was Sache ist und verkaufen ihnen für Ihren schönen neuen Pflanzkübel keine „ach so niedliche“ Rambler-Rose, die in zwei Jahren nicht mehr zu bändigen ist.