Heidelbeeren im Pflanzkübel: Gesunde, blaue Früchtchen ernten auf kleinstem Raum.

Wer Heidelbeeren liebt, hat die Wahl der Qual: Entweder teuer kaufen oder mühsam auf allen Vieren klauben. Entweder Sie begnügen sich mit Kulturheidelbeeren aus dem Supermarkt oder Sie sammeln wilde Heidelbeeren im Wald. Letztere wachsen leider nicht überall und deshalb scheidet diese Möglichkeit für viele Genießer von vorne herein aus. Bleiben noch eingemachte Heidelbeeren aus dem Glas. Oder Sie entscheiden sich dafür, Heidelbeeren im Pflanzkübel zu kultivieren. Besser ist das, einfach auch.

Nichts schmeckt so gut wie Heidelbeeren aus eigener Ernte

Doch wer frische Heidelbeeren über alles liebt, für den führt kein Weg am eigenen Anbau vorbei. Wären da nicht die besonderen Ansprüche, die Kulturheidelbeeren an ihren Standort haben. Ein saurer, am besten stets leicht feuchter, lockerer Boden sollte es sein. Dazu hell mit Morgen- oder Nachmittagssonne. Knallige Mittagshitze wird genauso wenig vertragen wie kalkhaltiges Gießwasser. Wenn Sie nicht gerade in der Lüneburger Heide, am Rand eines Moores oder in einer Waldlichtung wohnen, bekommen Sie das im Garten normalerweise nicht so einfach hin, zumindest was den sauren Boden betrifft. Doch zum Glück aller Heidelbeerfreunde wachsen Kulturheidelbeeren auch sehr gut in Kübelkultur.

Süße Heidelbeeren brauchen saure Erde

In freier Natur wachsen Heidelbeeren am Rand lichter Mischwälder. Da, wo die Sonne genügend Licht und Wärme hinbringt und auch Regen eine Chance hat, den Boden zu erreichen. Wer Heidelbeeren erfolgreich kultivieren will, muss versuchen, diese Bedingungen nachzuahmen. Wobei Kulturheidelbeeren schon weitaus sonnenverträglicher als Waldheidelbeeren sind.

Am besten und einfachsten wachsen Kulturheidelbeeren in einem sehr großen Pflanzkübel. Infrage kommen dabei einfache schwarze Baumcontainer mit mindestens 40, besser 60 Liter Fassungsvermögen, große Holzfässer (halbe Weinfässer) oder, wenn die Heidelbeeren auf der Terrasse auch optisch etwas hermachen sollen: Große, frostharte Pflanzkübel aus Terrakotta oder Kunststoff. Hauptsache bei allen Pflanzgefäßen ist eine gute Drainage: Dazu werden in Baumcontainer, Holzfass, Bottich oder Pflanzkübel zunächst, falls noch nicht vorhanden, erst Wasserabzugslöcher gebohrt bzw. geöffnet. Füllen Sie anschließend eine gute Lage (10-15 cm) Kies, Schotter oder Blähton in den Pflanzkübel und legen Sie ein Stück wasserdurchlässiges Vlies darüber. Es verhindert, dass sich Erde und Kies miteinander vermischen und Wurzeln durch die Wasserabzuglöcher wachsen und diese verstopfen.

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Ideal für Heidelbeeren im Pflanzkübel: Praktische Baumcontainer mit Griffen und zusätzlichen Wasserabzugslöchern an den Seiten.
Ideal für Heidelbeeren im Pflanzkübel: Praktische Baumcontainer mit Griffen und zusätzlichen Wasserabzugslöchern an den Seiten.

Chemie zur Bodensäuerung ist keine dauerhafte Lösung

Füllen Sie nun den Pflanzkübel mit spezieller Rhododendronerde bzw. Moorbeeterde bis etwa fünf Zentimeter unter dem Rand auf. Sparen Sie nicht an der Qualität der Pflanzerde und weichen Sie bitte nicht auf normale Blumentopferde aus. Heidelbeeren gedeihen auf Dauer nur in saurer Moorbeeterde! Auch wenn manche Händler ihnen weismachen wollen, man könne Pflanzerde nachträglich auch mit Aluminumsulfat oder Eisen säuern. Das stimmt zwar, aber der Effekt ist leider nicht von Dauer und alle genannten Zusätze sind unverschämt teuer. Verzichten Sie darauf und pflanzen Sie Heidelbeeren einfach direkt in in gute Moorbeeterde / Rhododendronerde.

Heidelbeeren wachsen sehr gut zusammen mit Erdbeeren

Anders als niedrige Waldblaubeeren, werden Kulturheidelbeeren richtig große Büsche. Rechnen Sie, je nach Sorte mit bis zwei Meter hohen und gut ein Meter breiten Sträuchern. Lassen Sie sich bei der Auswahl gut beraten und pflanzen Sie am besten zwei, drei verschiedene Sorten, um den Sommer über immer wieder frische Heidelbeeren ernten zu können. Jede Heidelbeerplanze braucht dabei seinen eigenen Pflanzkübel, auch wenn das bei jungen, kleinen Sträuchern erst einmal bescheiden aussieht: Die Sträucher wachsen schnell. Setzen Sie anschließend ein paar Erdbeerpflanzen an den Rand des Pflanzkübels. Pflanzen Sie dazu verschiedene immer tragende Sorten oder Wald- / Monatserdbeeren, so dass ein richtiger Naschgarten entsteht.

Tipp: Eine dicke Lage Rindenmulch hilft, die Erde auch an heißen Sommertagen feucht zu halten. Gießen Sie Heidelbeeren am besten nur mit Regenwasser, weil kalkhaltiges Leitungswasser den sauren Boden mit der Zeit wieder neutralisiert.

Ernten Sie über Wochen hinweg leckere Heidelbeeren

Eine Besonderheit von Heidelbeeren ist: Die Früchte werden über einen längeren Zeitraum hinweg reif. Das ist schön, wenn Sie nur wenige Früchte für Ihr tägliches Müsli ernten wollen. Wenn Sie mehr Früchte brauchen, weil Sie beispielsweise Marmelade davon kochen wollen, frieren Sie die geernteten Früchte nach und nach ein, bis genügend zum Marmeladekochen vorhanden ist.

So düngen Sie Heidelbeeren im Pflanzkübel richtig

Natürlich brauchen Heidelbeeren und Erdbeeren in Kübelkultur auch den richtigen Dünger: Besorgen Sie Beerendünger oder Blaubeerdünger und düngen Sie nach Packungsvorschrift. Heidelbeeren im Pflanzkübel brauchen allerdings, im Gegensatz zur Kultur im Beet, den ganzen Sommer über kleine Düngergaben (alle 14 Tage einen Teelöffel Dünger pro Pflanze). Fehlt Dünger quittiert die Pflanze das mit gelben, abfallenden Blättern. Gleiches passiert allerdings auch wenn Wasser fehlt oder zu viel Wasser im Topf stehen bleibt. Beobachten Sie daher Ihre Pflanze genau und machen Sie im Zweifel die Daumenprobe, um festzustellen, ob der Boden tatsächlich zu trocken ist.

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